Der weite Himmel über den Rockies
Eine Reise durch den Nordwesten der USA
Im Juni
2012 sind wir 3 Wochen im Nordwesten der USA unterwegs gewesen.
Der Hinflug ging nach Seattle, Washington, der Rückflug war
von Denver, Colorado.
Dazwischen lagen über 5000km mit dem Auto, Wandern und
Bergsteigen in den Rocky Mountains und auch einige klare Nächte unter dunklem Sternen-Himmel.
Der Schwerpunkt der
Reise lag auf Nationalparks wie Glacier/Waterton Lakes, Yellowstone, Badlands, Windcave und dem Rocky Mountain NP
nordwestlich von Denver.
Los ging's, nach einem Tag im schönen Seattle, mit dem Glacier / Waterton Lakes Nationalpark an der kanadischen Grenze.
Die Tage dort lassen sich mit - Vorsaison,
- wunderbare, einsame Gebirgslandschaft (es waren kaum Besucher da),
- viel Schnee in den höheren Lagen,
- "Going to the Sun Road" leider noch nicht offen (Schnee) und
- ein Riesenschreck
zusammenfassen.
Einige Eindrücke davon:
Two Medicine Area, Glacier National Park
Stimmung am Lake McDonald (im Westen des Parks)
Erstes Tageslicht in der Many Glacier Area (östlicher Park)
Many Glacier Area
Unterwegs auf einsamen Pfaden
Bighorn sheeps
Indian Paintbrush - the Wyoming State Flower
Riesen-Glück
hatten wir in einem Zusammentreffen mit in dieser Region häufig
vorkommenden Grizzly Bären. Der starke Gegenwind und das viele rauschende
Schmelzwasser haben verhindert, dass der Bär uns hören oder riechen
konnte. Um eine Ecke gehend stand das Tier plötzlich ca. 60m
von uns entfernt und wurde überascht. Das wirklich gefährliche an der
Situation war das Bärenjunge, das sich genau zwischen uns befunden hat (-> worst case).
Die
nächsten Sekunden werden wir nicht mehr vergessen. Der große
Bär ging sofort auf uns los, ist erst knapp 10 m vor uns
stehengeblieben und hat sich auf die Hinterbeine gestellt. Gott sei
Dank haben wir beide die Nerven nicht verloren und sind "einfach" ruhig
stehen geblieben. Nach einigen Sekunden ist der Grizzly wieder runter
und seinem Jungen nachgelaufen.
Im
Anschluss haben wir uns hingesetzt und erst mal tief durchgeatmet.
Dann haben wir die Tour wieder aufgenommen. Bären haben wir an dem Tag keine mehr
gesehen.
Der Vorfall haben wir im Anschluss bei der Parkaufsicht gemeldet worauf das Gebiet für Besucher gesperrt wurde.
Weiter geht's durch Montana in Richtung Süden
Montana - Big Sky Country
Montana
Nach dem
Glacier/Waterton Lakes NP und dem schönen Montana, die Amerikaner nennen
es zurecht "big sky country", ging's nach Wyoming und in den
Yellowstone Nationalpark. Dieser war der erste Nationalpark weltweit (gegründet am 1.3.1872) und ist etwas
ganz besonderes. Der Grund dafür ist die große Magmakammer,
auf der der Park "sitzt". Es gibt dort angeblich mehr Geysire,
heiße Quellen, kochende Schlammtöpfe, ausgasende Bäche
und Seen als auf dem Rest der Welt zusammen. Der schlafende Riese 10km
unter der Oberfläche ist überall im Park zu riechen, zu sehen
und bisweilen auch zu spüren (häufig auftretende
Erdbeben).
Bunsen Peak - Yellowstone National Park
Unterwegs am Bunsen Peak
Die Sinterterassen von Mammoth Hot Springs - Yellowstone
Mammoth Hot Springs
Eine unwirkliche Landschaft
Toter Baum in den Sinterterassen von Mammoth Hot Springs
Old Faithful Geyser in einer aktiven Phase
Pump Geyser - Upper Geyser Basin
Farbenprächtige Quellen - Doublet Pool - Yellowstone
Eine heiße Quelle, farbenfrohe Bakterien
Der Giant Geyser in einer Ruhephase
Grotto Geyser
Riverside Geyser in einer aktiven Phase
Morning Glory Pool, eine nach einer Blume benannte heiße Quelle
Morning Glory Pool
Kristallklares, heißer Wasser
Hydrothermal aktives Gebiet
Yellowstone Canyon
Yellowstone Canyon
Ein "dampender" Bach im Morgenlicht; der Schwefelgeruch war kaum auszuhalten
White socks trees, sterbende Bäume in Gebieten, die plötzlich hydrothermal aktiv werden
Faszinierend ist
auch die Tierwelt im Yellowstone NP. Wir waren einige Male in der
Dämmerung, der besten Zeit für Tierbeobachtungen, unterwegs. Von über 60 Millionen Bisons
in Nordamerika haben nur einige Dutzend
die weißen Siedler überlebt; in Lamar Valley, Yellowstone.
Mittlerweile haben sich die Bestände erholt und es
gibt allein im Yellowstone Park ca. 5000 Tiere.
Was
Tierbeobachtungen betrifft kenne ich Vergleichbares nur von einem
Serengeti Aufenthalt in Afrika. Im Lamar Valley kann man noch dazu überall das Auto verlassen und sich zu Fuß
bewegen. Einmal saßen wir auf einem Stein um Bisons zu
beobachten; die ziehende Herde kam auf uns zu und wir waren
plötzlich mitten drinnen! Dutzende von friedlichen und
beeindruckenden Tieren sind zum Teil nur einige wenige Meter von uns
vorbeigezogen.
Lamar Valley, Yellowstone - ein Paradies auf Erden
Die Herde kommt langsam auf uns zu ...
... und ....
.... plötzlich sind wir mitten drinnen.
Die Tiere ziehen nur wenige Meter an uns vorbei, ein unbeschreibliches Erlebnis!
Ein "ordentlicher" Hirsch.
Zuerst habe ich mich gewundert, dass er nicht sehr scheu ist; etwas später war ich froh, dass er uns nicht zu nahe kam....
Brown trout
Hayden Valley - Yellowstone
Ein Grizzly (Hayden Valley Area) - der König von Yellowstone
Yellowstone Lake im Südosten des Park
Zum Abschluss noch ein Eindruck des Sternenhimmels
Die Milchstraße über Yellowstone (8mm Fischauge)
Das aufgehende Milchstraßenzentrum (17mm Objektiv)
Keine, auch nicht die geringste Aufhellung und das bis zum Horizont!
Ein phantastischer Himmel, der mit dem in La Palma oder auch Namibia in
Sachen (fehlender) Lichtverschmutzung absolut mithalten kann. Wyoming
ist nach Alaska der am dünnsten besiedelte Staat Amerikas.
Ich hatte
ein lichtstarkes Fernglas dabei, konnte mich aber auch ohne Optik
nicht sattsehen. Erlebnis Himmel pur, ohne jegliches künstliches
Licht.
Ich wünsche jedem so etwas erleben zu dürfen!
Auch das Umfeld in der einsamen Beobachtungsnacht war bemerkenswert. Heulende Wölfe hatte ich z.B. noch nie vorher. Da der visuelle
Sinn nachts ja stark eingeschränkt ist, habe ich versucht
"herauszuhören", ob und wie schnell sie näherkommen.....
Gesehen habe ich
allerdings weder Wolf noch Bär, auch nicht als ich am Ende der
Beobachtung-Session mit einer Taschenlampe die Umgebung ausgeleuchtet
habe.
Rumgestanden
sind da einige neugrierige Hirsche (die kleinen, "deers"
genannt), die ich auch gehört habe. Allerdings ohne zu wissen worum es sich da genau handelt.
Im Dunkeln kann "Mann" sich also auch vor kleinen Hirschen
fürchten...... zum Seitenanfang
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