Kampanien - Cilento 2014

Vesuv, Herculaneum
und Pompeji

(letzte Änderung: 21.8.2014)

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Vesuv Herculaneum Pompeji


Vesuv

Der Vesuv ist einer der bekanntesten Vulkane der Welt und auch einer der gefährlichsten.

Seine  Eruption im Jahre 79 n. Chr. hat innerhalb von wenigen Stunden die römischen Städte Pompeji, Herculaneum und Stabiae zerstört und meterhoch mit Asche und Schlamm bedeckt.

Für den in einer aktiven Subduktionszone zwischen der afrikanischen und der eurasischen Kontinentalplatte liegenden Schichtvulkan der sind lange Ruhephasen typisch, um dann in einer gewaltigen Eruption zu explodieren.

Das typische Kennzeichen dieser explosiven Vulkanausbrüche ist das Aufsteigen einer kilometerhohen Eruptionssäule und der schnelle Ausstoß großer Mengen vulkanischen Materials.

Die großen Vesuv-Ausbrüche sind von pyroklastischen Strömen begleitet, die zu den gefährlichsten Formen des Vulkanismus zählen.

Diesen Großereignissen folgen aktive Phasen mit Eruptionen vom Stromboli-Typ und effusiven Austritten von Lava. Der anschließende Ruhezustand kann mehrere hundert oder tausend Jahre andauern und endet mit einem erneuten großen Ausbruch.

Der heute 1291m hohe Vesuv ist nicht erloschen; er gilt als aktiver Vulkan, der mit einer gewaltigen Magmakammer unter dem Golf von Neapel verbunden ist. Unter der dicht besiedelten Region sitzt ein Supervulkan!

Die Millionen-Metropole Neapel liegt nur wenige Kilometer nordwestlich des Vesuvs und ein dichtes Städtegemisch zieht sich die Küste entlang. Insgesamt leben ca. 3 Millionen Menschen in unmittelbarer Nähe des Vesuv.

Vesuv
Vesuv
Abendliche Wolkenstimmung am Vesuv.
Das Foto entstand oberhalb von Nola, einer Stadt im Nordosten des Vesuv.

 Am frühen Abend des darauffolgenden Tages.



Vesuv
Vesuv
Der untergehende Vollmond über den Dächern von Nola.



Nola, die erste Station unserer Reise, ist Geburtsort von Giordano Bruno.
Für mich ist Giordano Bruno einer der genialsten Denker des Mittelalters.
Im Januar 1548 in Nola geboren war er Priester, Dichter,
Philosoph und Astronom. 

Vesuv Relais Castelcicala - Nola
Untergehender Vollmond und erste Strahlen der aufgehenden Sonne.

Im Februar 1600 wurde Giordano Bruno auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Die von ihm postulierte Unendlichkeit und ewige Dauer des
Weltraums
stand im Widerspruch der damals herrschenden Meinung einer in
Sphären untergliederten geozentrischen Welt.

Relais Castellcicala, eine 300 Jahre alte Villa oberhalb von Nola, war in den
Tagen unsere Unterkunft.

Unser Gastgeber, Gherardo Sallier de La Tour, besitzt die Ländereien, auf denen
Giordano Bruno gelebt hat.

"Die Sonne ist ein Stern wie jeder andere." - Giordano Bruno
Vesuv
Vesuv
Vesuv (Bildmitte) und Golf von Neapel.


Unter dem Meer hier befindet einer der wenigen Supervulkane der Erde.



Vesuv
Vesuv
Der Schicksalsberg über den Mauern des antiken Pompeji.


Ein Teil der Millionenmetropole Neapel, fotografiert von den Hängen des Vesuv.



Vesuv
Vesuv
Am Gipfel des Vesuv - der Blick in den Krater.
(Durchmesser ca. 500m, Tiefe ca. 300m)


Wasserdampf tritt aus den Wänden des Kraters aus. Die Temperaturen an
manchen Stellen erreichen derzeit 95GradC. Der Vesuv ist einer der am besten
überwachten Vulkane weltweit.


Vesuv
Vesuv
Blick vom Gipfel des Vesuv in Richtung Neapel
 Die Phlegräischen Felder liegen knapp unterhalb der Bildmitte rechts.
Hinten links die Insel Ischia.

Die westliche Spitze der Halbinsel von Sorrent und die Insel Capri (rechts).






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Herculaneum

Als gegen Mittag des 24. August im Jahre 79 n.Ch. der Vesuv ausgebrochen ist, wurde Herculaneum zunächst noch nicht zerstört. Während schon kurz nach dem Ausbruch Pompeji im Süden des Vulkans unter dem massiven Asche- und Lapilli-Regen erstickte, blieb die nur 7km westlich vom Vulkan gelegene Stadt zunächst verschont. Einem Teil der Einwohner gelang deshalb die Flucht.

Als dann in der Nacht die bis in die Stratosphäre aufgestiegene Eruptionssäule zusammenbrach, fiel das herausgeschleuderte Material auf die Flanke des Vesuvs zurück und bildete dort einen pyroklastischen Strom, der mit einer Temperatur von weit über 350 °C auf Herculaneum zuraste. Beim Erreichen der Bootshäuser um ca. 1 Uhr nachts starben die dort Verbliebenen binnen Sekunden am thermischem Schock.

In der Nacht und am nächsten Vormittag folgten noch weitere Ströme, die die gesamte Stadt bedeckten und die Gebäude bis in den letzten Winkel ausfüllten. Das Material der letzten Ströme war dicht und zähflüssig
. Beim Abkühlen verfestigte es zu einer dichten Masse von Tuffstein.

Herculaneum wurde unter einer vulkanischen Schicht von bis zu 20m Stärke begraben.


Herkulaneum Herkulaneum
Blick auf Herculaneum mit dem Vesuv im Hintergrund. Die antike Stadt liegt
ca. 20m tiefer als das moderne Herculaneum.


Im Innenhof einer Villa. Aufgrund des luftdichten Abschlusses unter
meterhohem Schlamm ist Herculaneum wesentlich besser erhalten als Pompeji.
Sogar Holz-Zwischendecken sind noch vorhanden.


Herkulaneum
Herkulaneum
Gut erhaltene Skulpturen in Herculaneum



Antikes "Fastfoot-Restaurant"
Die Römer aßen mittags gerne warm und oft außer Haus. In "Kneipen" wie oben
abgebildet wurden die Speisen in großen Töpfen warmgehalten.
Auf kleinen Tischen im Innenraum konnten die Gäste essen.

Herkulaneum Herkulaneum
Wand-Mosaik in einem Bad


In einem Bad in Herculaneum



Herkulaneum
Herkulaneum
Fußboden


Wohnraum einer Villa



Herkulaneum
Herkulaneum
Wir informieren uns mit Audioguides


Farbenfrohe Wandmalereien



Herkulaneum
Herkulaneum
Teilweise restaurierte Wandmalerei


Heculaneum



Herkulaneum Herkulaneum
DIe Bootshäuser liegen heute fast 400m von der Küste entfernt.
In ihnen wurden 250 menschliche Skelette gefunden.

Bootshäuser am westlichen Ende von Herculaneum.





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Pompeji

Der Ausbruch des Vesuv am 24. August im Jahre 79 nach Christus war verheerend. Die Eruptionen beendeten das Leben in den römischen Städten Pompeji, Herculaneum und Stabiae schlagartig und endgültig.

Der Vulkanausbruch konservierte das römische Alltagsleben wie eine zeitlich unverfälschte Momentaufnahme für die Nachwelt.
So gesehen war die Katastrophe ein Glücksfall für die Archäologie.

Der katastrophale Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 kam für die Bewohner Kampaniens völlig überraschend. Da der Vulkan seit ca. 500 Jahren ruhte, wurde er nicht einmal mehr als Vulkan erkannt. Auch das starke Erdbeben im Jahr 62n.Ch. wurde nicht als Vorbote eines drohenden Ausbruchs interpretiert.

Die wohlhabende römische Stadt mit ca. 10000 Einwohnern erstickte im Regen aus Asche und Lapilli.

Pompeji
Pompeji
Kiosk im modernen Pompeji.


Das Forum im antiken Pompeji



Pompeji
Pompeji
Villa mit einem nahezu vollständig erhaltenen Fußboden.


Der ca. 10 km entfernte Vesuv.
Pompeji liegt im Süden des Vulkans und wurde vom Ascheregen voll getroffen.


Pompeji
Pompeji
Tempel von Apollo

Bronzestatue


Pompeji
Pompeji
Straßen im antiken Pompeji.
Die Steine waren auf die Spurbreite der Wagen abgestimmt. Alle Güter
waren auf diese Wagen beim Eintritt in die Stadt umzuladen und für den
Transport war natürlich zu zahlen.
Blick in den Innenhof einer "einfachen" Villa.




Pompeji Pompeji
Das Lupanar (Regio VII, 12, 18) ist das bekannteste der 25 gefundenen Bordelle
und
liegt an einer Kreuzung von Nebenstraßen, wie auch viele der anderen
vorgefundenen Einrichtungen dieser Art in Pompeji.


Jede Zelle war mit einem kurzen, gemauerten Bett mit Kopfteil versehen, darauf
wurde eine Matratze gelegt. Über 100 Innschriften deuten auf eine hohe
Besucherfrequenz hin. Die Graffiti sind dem Inhalt nach recht eindeutig wie
die drei folgenden Beispiele zeigen:
"hic ego puellas multas futui"      "Murtis bene felas"      "fututa sum hic"

Pompeji Pompeji
 Die zahlreichen, in fast jedem Raum gefundenen erotischen Fresken zeigen die
Arten des hier damals käuflichen Liebesspiels.
Die Menschen hatten in jener Zeit ein sehr offenes Verhältnis zur Sexualität -
der Einfluß der Kirche diesbezüglich liegt aus damaliger Sicht ja noch in der Zukunft.
Der Vulkan über dem antiken Forum.




Pompeji Pompeji
Die Leichen wurden unter mehreren Metern Vulkanasche begraben.
Im Bild mit Gips ausgegossene Hohlräume.
Todeszeitpunkt:
24. August 79n. Ch.

Pompeji Pompeji
Das Comitium (Gerichtsgebäude) im Südosten der Stadt.

Blick auf den Kirchturm des modernen Pompeji.



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