Zwischen 15.2 und 22.2.2012 - Astronächte am Roque de los Muchachos (La Plama)
Roque de los Muchachos, La Palma (Canarias), 12 Zoll
Dobson von Hofheim Instruments, SQML(Zenit)
= bis 21,75 mag/sas, Temp. zwischen -6° u. 5° Cels. Mitbeobachter: Uwe G, Marc E., Costa L.
Für einen ausführlichen Beobachtungsbericht reicht im
Augenblick die Zeit leider nicht, einige meiner Bilder und Zeichnungen
vom La Palma Trip im Februar möchte ich Euch jedoch nicht
vorenthalten.
Ich fang jetzt einfach mal am Ende an.
Die müde aber zufriedene Truppe am Tag des Rückfluges um 4 Uhr morgens Costa, Mark, Uwe und ich (von rechts nach links)
"Zufrieden"?
Da waren
Nächte dabei mit 13m/s - 18 m/s Wind (am NOT gemessen), -6GradC,
99% Luftfeuchte und einfallenden, gefrierenden Nebel ... ... und trotzdem "zufrieden"?
Ja, das ist kein
Widerspruch denn wir hatten sie auch, die magischen Momente wie sie am
Roque möglich sind! Ob die besonderen Stimmungen auf einem knapp
2500m hohen Vulkan im Atlantik (im Winter!) oder die visuellen
Eindrücke vieler Objekte unter einem 7+mag Himmel, den wir in
Europa nicht mehr finden können. Keiner von uns hat z.B. ein
durchgehendes Zodiakallichtband in der Deutlichkeit je gesehen.
Zunächst einmal einige fotografische Eindrücke vom Roque....
Der Schatten der Roque bei Sonnenuntergang
Wolkenspiele am Rand der Caldera Taburiente
Venus und Jupiter im Zodiakal-Lichtkegel
... oder Bilder, eingefangen irgendwo unterwegs auf der Insel.
Ob im Süden in der Nähe von Fuencaliente ....
... oder in der "Mitte" der Insel unweit von El Paso oder ...
.... im Norden in und um Puntagorda.....
... bieten sich viele interessante Motive.
La Palma schafft es immer wieder mich zu überraschen!
Nun aber zurück zum eigentlichen Grund des Besuches auf der Insel. Mit dem immer
stärker werdenden Nachtschilaufen am Sudelfeld wollten wir dem
trüben Wetter und noch trüberen Bedingungen in Bayern
entfliehen und haben es riskiert, auch zur schlechtest möglichen
Jahreszeit am Roque zu beobachten (die beste ist übrigens im
September/Oktober).
Die
Verhältnisse waren wie gesagt durchwachsen, die Transparenz jedoch
immer sehr gut (7+ mag in jeder Nacht). Bis auf die eine extrem windige
Nacht habe ich immer auch gezeichnet. Der Himmel ist ein Traum, wir
haben wie schon eingangs erwähnt visuell das durchlaufende (von
Horizont zu Horizont!) Zodiakallichtband gesehen. Ich habe meine
Objekte im Bildhauer alle knicken können, da sie direkt im
Zodiakallicht gestanden sind! In unseren Breiten sieht man das Licht
kaum, das sagt eigentlich schon alles.....
Im folgenden einige der Zeichnungen.
Auf der Seite "Zeichnungen" stehen sie mit mehr Informationen
(Beobachtungs-Standort, Verhältnisse, verwendetes Okular, Filter,
...)
NGC1999 ist ein
beeindruckendes Objekt unter dunklem Himmel. Ich habe den Dunkelnebel
schon fast als unheimlich gefunden, wie eine Tür zur Unterwelt.
Hickson 42 ist
eine schöne Galaxien Gruppe im der Hydra. Mit dem 12"er von
Hofheim Instruments konnte ich nicht nur die 4 Mitglieder der Gruppe
sehen (a & b direkt, c & d indirekt), sondern auch noch die
Galaxie PGC852084 (rechts oben, indirekt aufblitzend, bestätigt
durch Uwe).
Vielen Dank an
Reiner Vogel an der Stelle, sein Katalog der Hickson Gruppen hat mir
schon zu vielen interessanten Beobachtungen verholfen.
In La Palma waren diesmal auch mehrere Gruppen auf der Liste.
Ein schönes, wechselwirkendes Paar sind NGC1532 und NGC1531 im Eridanus
Gezeichnet habe
ich alle Objekte übrigens am 12"er von Hofheim Instruments. Wir
hatten insgesamt 5 Teleskope dabei, zwei 12"er und einen 8"er von
Hofheim, ein 14,5" Eigenbau Teleskop von Uwe und einen 20"er von
Obsession.
Costa und ich
mit unseren 12"ern vor prominenten Nachbaren; das William Herschel
Teleskop (WHT) und das Nordic Optical Telescope (NOT) rechts
Das derzeit weltweit größte Einzelteleskop GranTeCan GTC (10,4m)
Das Telescopio Nazionale Galileo Galilei (TNG)
Das NOT im letzten Tageslicht
Zum Abschluss noch 3 Zeichnungen planetarischer Nebel.
Auf den
Beobachtungslisten standen noch eine ganze Menge mehr Objekte und
vieles habe ich auch "im Kasten". Wir haben trotz der durchwachsenen
Verhältnisse in 6 von 7 Nächten aufgebaut und beobachtet.
"No Risk no fun", der slogan trifft am Roque de Los Muchachos sicherlich mehr zu als anderswo, es war eine g.... Zeit da oben.