Zeichentechnik
letzter update 30.1.2011 |
Die
folgenden Zeilen und Bilder geben einen kleinen Überblick
bezüglich notwendiger "tools" und den Schritten beim
Erstellen einer Zeichnung bis hin zum Digitalisieren. Ich
möchte dazusagen, dass es unterschiedlichste Verfahren gibt.
Im folgenden beschreibe ich jenes, für das ich mich derzeit
entschieden habe.
1. "tools"
Im wesentlichen verwende ich
a.)
- einen mittelharten Bleistift (HB) und einen Spitzer
- ein etwas stärkeres weißes Papier (ca. 120g/m*m)
- eine schwache Rotlichtlampe (Stirnlampe oder eine, die am Klemmbrett zu befestigen ist)
- ein Klemmbrett
- optional ein digitales Diktiergerät (mit einfachstem headset (damit die Hände frei sind))
- (einen Radiergummi)
b.)
- zwei weiße Kreidestifte unterschiedlicher Härte
- einen weißen Duscheschreiber
- schwarzen Foto-Karton (300g/m*m)
- zwei unterschiedlich große Verwischer
- Fixierspray
- (eine Stecknadel)
c.)
- einen Notebook oder PC
- einen Scanner
"toolsset " für die Rohzeichnung am
Teleskop
"toolset" für die Reinzeichnung
2.) Die Vorbereitung ...
... beschränkt sich bei mir im wesentlichen darauf
sicherzustellen, dass ich alles dabei habe was ich im Feld zum Zeichnen
brauche. Das weiße Papier bedrucke ich in der Regel vorab mit
einem "Beobachtungsblatt" (z.B. Kreis Schablone)
3.) Das Erstellen der Rohzeichnung am Teleskop...
... erfolgt mit Bleistift auf weißem Papier. Radieren ist in der
Regel nicht möglich aufgrund der in unseren Breiten meist relativ
hohen Luftfeuchtigkeit. Bei möglichst hoher
Vergrößerung skizziere ich zuerst die hellen Sterne im Feld,
dann ganz schwach die Umrisse des Objektes. Dann zeichne ich mit
Schattierungen, mehr oder weniger starken Strichen das Objekt selbst,
zum teil mit schriftlichen Zusatzinfos. Um mir einiges an Schreiberei
zu sparen, verwende ich das Diktiergerät.
Wichtig für mich ist es, mir nicht zu viele Objekte für
eine Nacht vorzunehmen. Mit geht's in erster Linie um's Schauen
und nicht um's Produzieren möglichst vieler Zeichnungen.
4.) Das Reinzeichnen auf schwarzem Fotokarton ....
... sollte möglichst zeitnah erfolgen. Dann hat man neben den
Aufzeichnungen auf Papier und Diktiergerät auch noch die "frische"
Erinnerung zur Verfügung.
Zum Zeichnen selbst:
- Zunächst schreibe ich mit einem Duschestift die Objektinfo auf
den Fotokarton (Name, Typ, Instrument, Verhältnisse,
Beobachtungs-Ort, usw)
- Dann meist (aber nicht immer) die Sterne mit dem
Duschestift; entweder Abzeichnen oder mit einer feinen Nadel
mithilfe der Rohzeichnung durchstechen
(etwas oberhalb,
damit mit dem Duschestift nicht ins Loch gemalt werden muss).
- Nachdem die Dusche getrocknet ist folgt das eigentliche Objekt,
beginnend mit schwachen Umrissen; mit den unterschiedlich harten
Kreidestiften und den
Verwischern am besten selbst experimentieren (Probieren geht über Studieren....)
Tip 1:
Ich hatte die Tendenz, die Objekte auf Reinzeichnungen "zu hell"
darzustellen. Das Ergebnis wirkt meiner Meinung nach dann
unnatürlich. Deep sky Objekte sind
nun mal meist schwache, zarte
Lichtschimmer mit feinsten Nuancen.
- Als letzter
Schritt erfolgt das Aufbringen des Fixierers. Die Gebrauchsanleitung des
Sprays unbedingt lesen und sich daran halten! Die Sprays dürfen in
der Regel nur
im Freien verwendet werden.
Rohzeichnung am Teleskop
Reinzeichnung auf Fotokarton
5.) Digitalisieren
Ich
scanne mit 300 dpi/16bit Graustufen unter Benutzung einer Vorschau. Mit
dem Histogramm stelle ich den Tonwertumfang so ein, dass der
gesamte
Dynamikbereich genutzt wird. Fehlt nur noch die systematische Ablage am Rechner; Fertig!
Tip
Einfach ausprobieren, es kommt immer etwas dabei raus, worüber man sich freuen wird!
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